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Wer ein Problem hat und das Problem nicht haben will, der hat zwei Probleme

Dieses Zitat von Hermann Scherer hat mich zu meinem heutigen Thema gebracht. Es ist häufig so, dass Menschen beim Auftauchen von Problemen mit einer Frage im Stil von "Warum bin ich so?" reagieren.  

"Warum habe genau ich dieses Problem?"nächsterSchritt

"Wieso kann ich nicht ganz normal sein?"

"Das schafft doch jeder, warum ich nicht?" 

"Warum nehme ich mir das so zu Herzen?"

"Warum bin ich so egoistisch?"

Viele Menschen kriegen große Selbstzweifel, wenn sie nicht weiterwissen oder wenn sie eine psychische Erkrankung oder "eine schwierige Phase" haben und steigen in ein Gedankenkarussell ein. Gedankenkarusselle führen uns zuerst einmal nirgendwohin, gehören aber oft dazu, bis wir im Stande sind, uns selbst ernst und an der Hand zu nehmen, um ein Problem zu lösen. Vielleicht ist es manchmal sogar so, dass diese Phase schwieriger zu bewältigen ist, als das eigentliche Thema, das uns beschäftigt. 

 

Wie könnten Sie mit einem Problem umgehen, wenn Sie sich vom Gedankenkarussell nicht mehr beeindrucken lassen?

Auf diese Frage gibt es natürlich keine einfache Antwort. 

Eine mögliche Haltung wäre es, sich Unterstützung zu holen, wenn man mit einem Thema nicht mehr zurechtkommt:  

Wenn im Frühling der Heuschnupfen zu arg wird, geht man zur Ärztin seines Vertrauens, um geeignete Medikamente zu bekommen.  

Wenn die Waschmaschine kaputt ist und man keine Waschmaschinen reparieren kann, ruft man sinnvollerweise den Kundendienst an. 

Wenn man ein psychisches Problem hat, damit nicht mehr zurechtkommt und langsam verzweifelt, dann sucht man sich eine Psychotherapeutin/einen Psychotherapeuten. 

Ärztin, Waschmaschinendienst: Da ist es ganz klar. Weder wir noch andere halten uns für gestört, wenn wir diese Hilfen in Anspruch nehmen. Wir fühlen uns auch nicht unfähig, wenn wir keine Waschmaschinen reparieren können oder einen Arzt brauchen.

Bei der Psychotherapie sind sich viele von uns nicht ganz sicher, ob es nicht verrückt ist, sowas zu machen und eigentlich ein Zeichen von "Schwäche" oder "Unfähigkeit." 

Es mag schon sein, dass es im Hinblick auf Psychotherapie immer noch Vorurteile gibt und Entwertungen. Aber es ist konstruktiver als sich zu quälen, vor lauter Angst nicht in die Straßenbahn einsteigen zu können, auf der Couch zu liegen, sich zurück zu ziehen, nur mehr Computer zu spielen, sich mit Unmengen an Süßigkeiten zu trösten usw. 

Insofern: Erkennen Sie es, wenn Sie in einem Gedankenkarussell sind und steigen Sie aus, indem Sie sich die Hilfe holen, die Sie für sich als geeignet empfinden! Karusselle gehören in den Vergnügungspark. Dort machen sie Spaß. ;)