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Thema "Selbstsicherheit" - "Ich wäre so gern tough und cool." superchild

Und anstatt "tough und cool" zu sein, tragen Sie vielleicht ein, zwei oder mehrere Probleme mit sich? Vielleicht haben die Probleme schon einen Namen in Form einer Diagnose? Vielleicht ist es eher, dass Sie sich einfach "unwohl" fühlen, Ängste haben, sich grundlos traurig fühlen, Ihre Kinder anschreien, obwohl Sie das eigentlich gar nicht wollen? Oder Sie haben eine Arbeitsumfeld, das Ihnen das Leben schwer macht und fühlen sich deswegen schlecht? Oder in Ihrer Ehe läuft es nicht rund, Ihr/e PartnerIn hat Sie betrogen oder Sie haben sich in jemand anders verliebt und wissen nicht, wie Sie damit umgehen sollen? Oder Sie verstehen nicht, wieso Sie so schnell gereizt sind?  Oder...?

Menschen reagieren menschlich

Das sind alles Probleme, die das Leben mit sich bringt und auf die wir Menschen menschlich reagieren. Wenn Sie spontan tough und cool damit umgehen würden, wenn Ihr Partner Ihnen gerade mitgeteilt hat, dass er Sie betrogen hat, dann würde ich das bedenklich finden. Wenn Sie und Ihre Kinder zuweilen übers Abendessen, das aus-dem-Haus-gehen oder den Zeitpunkt der Rückkehr vom Spielplatz in Auseinandersetzungen geraten, dann befinden Sie sich in großer Gesellschaft. Wenn Ihr/e ChefIn oder Ihre KollegInnen Ihnen das Leben schwer machen und Sie darunter leiden, dann ist das leider auch kein Einzelfall. Im Gegenteil. Gerade in der Arbeitswelt kommt zB Mobbing vor und als Mobbingopfer ist man wirklich arm. Und wenn man unter Depressionen leidet, die vielleicht auch noch immer wiederkehren, dann sucht man sich das auch nicht aus und man kann darüber auch verzagen, weil das so anstrengend ist. Das ist völlig normal.

Wir wollen die Rolle der Trauernden, des Betrogenen, der Unausgeglichenen, des Depressiven, der Ängstlichen, desjenigen mit den Panikattackenden nicht so gern leben wie jene der Souveränen, die stets alles hinkriegt, am besten mit einem Lächeln auf den Lippen. Das ist verständlich, denn das tut ja alles weh.

Die stets Souveräne ist unrealistisch.

Allerdings sind wir keine Maschinen. Eine Maschine ist kein Lebewesen. Sie hat keine Gefühle, die gekränkt werden können und keine Hoffnungen, die enttäuscht worden sind und sie liebt nicht und deswegen hat sie auch nicht Angst, dass sie verlassen wird oder einem ihrer Kinder was passiert. Sie verzweifelt auch nicht, weil sie schon wieder eine depressive Phase hat oder weil ihre Ängste sie quälen. Solange Strom da ist, kann eine Maschine souverän ihre Arbeit tun und mehr nicht. Wir Menschen sind aber lebendig und deswegen reagieren wir mit Schmerz, Wut und Verzweiflung - und bei den schönen Sachen mit Lachen, Glück und Freude. gerbera-150

Definieren wir "souverän" um!

In meinen Augen ist es souverän, wenn jemand mit all seinen Stärken, aber auch mit seinen Schwächen durchs Leben geht. Jemand, der sich beim Zahnarzt fürchtet, sagt "ich fürchte mich" und dennoch die Wurzelbehandlung durchsteht - vielleicht sogar kreidebleich. Oder wenn jemand angesichts einer wiederkehrenden depressiven Episode sagen kann "ich such mir jetzt wieder Unterstützung, denn mir geht es wieder schlechter." 

Wenn wir das so tun, dann nehmen wir uns selber bei der Hand und gehen durchs Leben. Und das ist viel leichter, als wenn wir uns beschimpfen oder entwerten.

Ich wünsch Ihnen den Mut, Schritt für Schritt in die Rolle dieser Souveränen zu schlüpfen!