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Eine Achtsamkeitsübung für draußen: Zusehen wie die Nacht hereinbricht Innenhof Graz

Vom Balkon meiner Wohnung blickt man in einen dieser schönen, großen Grazer Innenhöfe. Riesige Pappeln sind da, deren Blätter im Wind rauschen. Kirsch-, Apfel und Zwetschkenbäume, Sträucher, bunte Blumen, gleißende Sonne, kühler Schatten. Kinder spielen, lachen, weinen. Ein alter Nachbar schimpft über den Lärm. Vögel zwitschern, Fledermäuse kommen abends hervor, der Wind weht wie er will. Im Frühling ist der Garten bunt, jetzt, im Hochsommer ist er saftig grün und kühl. Es gibt viel zu sehen, zu hören, wahrzunehmen. Und darum geht es. All das wahrzunehmen, ohne ein Urteil zu fällen.

Wenn ich am Balkon bin oder mich in den Garten setze, dann bin ich zwar mitten in Graz, aber trotzdem in der Natur. Manchmal setze ich mich in der Dämmerung hinaus und verweile bis es dunkel ist. Ich folge meinen Gedanken nicht bzw. kehre immer wieder zu dem aktuellen Moment zurück, wenn ich mich doch ablenken habe lassen. Ich bleibe draußen und erlebe, wie der Garten schlafen geht, wie der Tag sich in die Nacht verwandelt. Zu Beginn ist das oft gar nicht so einfach, vor allem, wenn der Tag stressig war. Aber mit der Zeit kehrt Ruhe ein in mir.

Versuchen Sie es. Suchen Sie sich einen Platz am Balkon, am Fenster, im Garten oder auch im öffentlichen Raum. Da sollten Sie aber beachten, dass Sie sich einen Platz zum Wohlfühlen suchen, denn wenn man sich fürchtet im Park im Dunklen, dann kann man zwar immerhin das noch achtsam feststellen, versäumt aber darüber das Dunkelwerden. Und bleiben Sie bis es dunkel geworden ist.